Nach mehr als zwei Jahren Pause ist der FC Barcelona in seine legendäre Heimspielstätte zurückgekehrt. 21.795 Fans erlebten am Freitag ein öffentliches Training im noch unvollständigen Camp Nou – ein erster Probelauf für die Rückkehr in den regulären Spielbetrieb. Während Trainer Hansi Flick seine Mannschaft unter den Augen der Fans coachte, war der Schatten der Baukräne unübersehbar. Der geplante Neustart im renovierten Stadion ist für den 22. November gegen Athletic Bilbao angesetzt. Das neue „Spotify Camp Nou“ fasst nun 99.354 Zuschauer und ist somit das größte Fußballstadion in Europa.

Öffentliches Training als Generalprobe für das große Comeback
Seit dem Mai 2023 hatte im Camp Nou kein einziges Spiel mehr stattgefunden – nun kehrte zumindest der Trainingsbetrieb zurück. Das öffentliche Training diente dabei nicht nur als Fan-Event, sondern auch als technischer Testlauf für die spätere Nutzung im Spielbetrieb. Laut Bauleiter Joan Sentelles soll das erste Heimspiel nach dem Umbau am 22. November steigen. Bis dahin wird weiter gebaut – auch während des Trainings waren die Baugerüste und Kräne allgegenwärtig.
Noch nicht fertig: Camp Nou bleibt vorerst Baustelle
Obwohl wieder Fußball-Atmosphäre einkehrt, ist das Stadion weit von seiner endgültigen Fertigstellung entfernt. Der Oberrang bleibt bis auf Weiteres eine Baustelle, und auch das neue Stadiondach ist noch nicht montiert. Bis Ende des Jahres plant der Klub mit einer reduzierten Kapazität von 62.000 Plätzen. Nach Abschluss der Modernisierung soll das neue Camp Nou Platz für 105.000 Zuschauer bieten – ein klares Bekenntnis zur Zukunft des Vereins.

Flicks erster Auftritt, Rashford begeistert
Trainer Hansi Flick leitete seine erste Einheit im Camp Nou unter besonderer Beobachtung. Zuvor hatte das gesamte Team samt Trainerstab Erinnerungsfotos auf dem Platz gemacht. Auch Neuzugang Marcus Rashford zeigte sich beeindruckt: „Es ist ein schönes Gefühl. Wenn es voll ist, wird es unglaublich.“ Für die Spieler war es ein emotionaler Moment – trotz der offensichtlichen Baustellenstimmung.
Verzögerungen und Kosten belasten den Verein
Die Rückkehr ins Camp Nou wurde mehrfach verschoben. Ursprünglich sollte das Stadion bereits früher wieder genutzt werden. Die Verzögerungen sorgten beim Verein nicht nur für sportliche Umstellungen – aktuell trägt der spanische Meister seine Heimspiele im Olympiastadion von Montjuic aus –, sondern auch für erhebliche finanzielle Einbußen. Die Gesamtkosten für die Renovierung belaufen sich laut Schätzungen auf rund 1,5 Milliarden Euro. Ein gewaltiges Investment, das den FC Barcelona langfristig wieder zu alter wirtschaftlicher Stärke führen soll.